CDU-Eslo­he dis­ku­tiert über E‑Mobilität

Der Kli­ma­wan­del ist in aller Mun­de. Kli­ma­ak­ti­vis­ten, Wis­sen­schaft­ler, Indus­trie, Poli­tik und Ver­brau­cher dis­ku­tie­ren, strei­ten und lamen­tie­ren dar­über, wie man den Kli­ma­wan­del hin­be­kommt, ohne aber unse­ren Wohl­stand und unse­re lieb­ge­won­nen Gewohn­hei­ten ein­zu­schrän­ken. Unter­schied­lichs­te Ideo­lo­gien und Inter­es­sen zei­gen auch unter­schied­lichs­te Lösungsansätze.

Fest­steht, dass wir uns seit mehr als 5 Gene­ra­tio­nen an dem „schwar­zen Gold“ bedie­nen. Täg­lich ver­brau­chen wir heu­te welt­weit ca. 84 Mio. Bar­rel Öl (über 13 Mrd. Liter!). Ten­denz stark steigend.

Wie und mit wel­chen tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen kön­nen wir dem Kli­ma­wan­del und dem öko­lo­gi­schen Res­sour­cen­ver­brauch begegnen?

Brenn­stoff­zel­len, 2 Liter Die­sel­tech­no­lo­gie oder Nied­rig­ener­gie­fahr­zeu­ge, syn­the­ti­sche Kraft­stof­fe oder E‑Mobilität. Alles scheint neben vie­len Vor­tei­len auch eine Kehr­sei­te zu haben!

Um sich umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen zum The­ma E‑Mobilität ein­zu­ho­len, ist die CDU-Eslo­he einer Ein­la­dung aus dem Hau­se Men­ne­kes in Kirch­hun­dem gefolgt. Dazu Chris­ti­an Sie­wers: „Wir fah­ren mit einer bun­ten Trup­pe nach Kirch­hun­dem. Wir Frau­en und Män­ner zwi­schen 18 und 80 Jah­ren wol­len uns durch aner­kann­te Exper­ten alle Infor­ma­tio­nen über E‑Mobilität anhö­ren, um uns dann eine eige­ne Mei­nung bil­den zu kön­nen, ob das E‑Auto wirk­lich eine Alter­na­ti­ve für die Zukunft ist.“

Micha­el Hab­bel (Ver­triebs­lei­tung Süd), Chris­toph Lüb­ke (Pro­dukt­ma­na­ger eMo­bi­li­ty), Alfred Vrie­ling (Bereichs­lei­ter Ver­trieb und Mar­ke­ting eMo­bi­li­ty), Eck­hard Wie­se (Schu­lung und Semi­na­re eMo­bi­li­ty) und Roman Roß (Team­lei­ter Per­so­nal­ent­wick­lung) stell­ten sich den kri­ti­schen Fra­gen der über 30 mit­ge­reis­ten CDU­lern aus Eslohe.

Alfred Vrie­ling ver­stand es in sei­nem Impuls­vor­trag „E‑Mobilität für die Zukunft“ auf sach­li­che Art und Wei­se die Vor­tei­le der E‑Mobilität gegen­über der z.B. Brenn­stoff­zel­le vorzustellen.

Die Lade­infra­struk­tur (Nor­mal- und Schnell­la­de­sta­tio­nen) ist das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem der elek­tri­schen Mobi­li­tät, so Herr Vrie­ling, der das Fahr­zeug humor­voll als ein“ Steh­zeug“ sieht. Denn Empi­ri­sche Zah­len bewei­sen, dass ein Auto im Durch­schnitt 23 Stun­den steht und nur eine Stun­de fährt. Und genau die­se hohen Stand­zei­ten muss für das Auf­la­den der E‑Autos genutzt wer­den. Aber dazu braucht es Lade­säu­len: bei der Arbeits­stel­le, in Hotels, Gast­stät­ten, beim Fri­seur- oder Arzt­be­such etc..

Das Ziel ist es, den Anteil der E‑Autos bis 2030 auf 9 Mio. Fahr­zei­ge aus­zu­wei­ten. Dazu benö­ti­ge man ca. 10 Mio. Lade­sta­tio­nen, laut Fa. Men­ne­kes. Die­se 9 Mio. Fahr­zeu­ge benö­ti­gen auf das Jahr gese­hen ca. 19.000 GWh Strom. Gese­hen an dem Gesamt­strom­be­darf in Deutsch­land von 200.000 GWh wäre dies rea­lis­tisch gese­hen umsetz­bar. Natür­lich nicht wenn alle Autos gleich laden. Das wäre auch unrea­lis­tisch. Denn das intel­li­gen­te und ver­net­zungs­fä­hi­ge, gesteu­er­te Laden der E‑Autos wür­de die Netz­be­las­tung redu­zie­ren und eine E‑Mobilität ermöglichen.

Herr Vrie­ling sieht die Bat­te­rie des E‑Autos als eine Power­bank, die ähn­lich wie ein Pump­spei­cher­kraft­werk Nachts die Ener­gie spei­chert und tags­über die Ener­gie in Mobi­li­tät umwan­delt. Auch macht die For­schung in Sachen Bat­te­rie täg­lich neue Fort­schrit­te. So gibt es das Unter­neh­men Düsen­feld in Düs­sel­dorf, die eine 95%ige Recy­cel­bar­keit der Bat­te­rien heu­te schon garan­tie­ren können.

Natür­lich weiß Men­ne­kes auch um die Alter­na­tiv­lö­sun­gen in Sachen E‑Mobilität. Aber die Brenn­stoff­zel­le mit Was­ser­stoff hat einen extrem hohen Strom­auf­wand und 78% der Ener­gie­ef­fi­zi­enz gin­ge ver­lo­ren. Herr Vrie­ling rech­net vor: Ein durch­schnitt­li­ches E‑Auto fährt mit einer Fül­lung ca. 350 km für 18,75- €. Die­sel­be Stre­cke kos­tet mit einem Was­ser­stoff­an­trieb 41,56- €. Auch die Lade­sta­tio­nen unter­schei­den sich extremst im Preis. Eine AC-Lade­sta­ti­on (Wech­sel­strom) kos­tet ca. 2.500,- €. Eine Lade­sta­ti­on mit Was­ser­stoff ca. 1,5 Mio. €!

Bei der Dis­kus­si­on wur­de allen deut­lich. Der „Deut­schen liebs­tes Kind“ ist das Auto. Und da ist es schwer ohne Emo­tio­nen zu dis­ku­tie­ren. Dar­über hin­aus muss natür­lich noch dis­ku­tiert wer­den, wie­viel H2-Tenk­stel­len benö­ti­gen wir Deutsch­land­weit, wel­ches Auto hat die bes­te CO2-Bilanz, kön­nen alle 40 Mio. Autos wirk­lich in den nächs­ten 20 Jah­ren auf Alter­na­tiv­ener­gien umge­rüs­tet wer­den, wie sicher sind Autos mit Elek­tro oder Was­ser­stoff Antrieb, oder ist es viel­leicht doch sogar am güns­tigs­ten, wenn wir die 2 Liter Die­sel­tech­no­lo­gie favorisieren?

Das Resü­mee sei­tens des Eslo­her CDU-Gemein­de­ver­ban­des: „Wir waren zunächst über­rascht, dass über 20 Men­schen aus der Gemein­de Eslo­he bei Men­ne­kes in Lohn und Brot sind. Vie­le davon auch in lei­ten­der Funk­ti­on! Ich hät­te nicht gedacht, dass VW in den nächs­ten 10 Jah­ren in dem Maße auf das E‑Auto setzt und das Ziel ver­folgt, 2030 10 Mio. E‑Fahrzeuge auf den Markt zu brin­gen. Mit Blick dar­auf, dass sich die Spei­cher­me­di­en immer wei­ter und mit immer grö­ße­rer Geschwin­dig­keit ent­wi­ckeln wer­den, wird das E‑Auto mit Sicher­heit auf dem Markt immer belieb­ter wer­den und eine Kon­kur­renz zu dem Ver­bren­nungs­mo­tor dar­stel­len kön­nen. Ob das E‑Auto den Ver­bren­nungs­mo­tor in Gän­ze ablö­sen kann, ist momen­tan auf­grund der Infra­struk­tur und der benö­tig­ten Strom­men­gen nicht vor­stell­bar. Aber letzt­end­lich ent­schei­det das der Markt!“

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